Mehr als 1400 politische Gefangene sind in Belarus inhaftiert – darunter Kandidaten der Präsidentenwahlen von 2020.
Von den prominentesten gibt es seit Monaten keine Nachrichten.
Drei Jahre nach der Präsidentenwahl in Belarus sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten willkürliche Inhaftierungen und massive Gewalt durch Sicherheitskräfte an der Tagesordnung. Aktuell seien in Belarus mehr als 1.400 Personen aus politischen Gründen inhaftiert, teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Dienstag in Frankfurt mit. Für den „Versuch, eine terroristische Handlung zu begehen“, könne seit April 2022 auch die Todesstrafe verhängt werden.
Wo ist Kolesnikowa?
Die IGFM kritisierte das Vorgehen von Machthaber Aleksandr Lukaschenko nach der Präsidentenwahl im August 2020, bei der es aus Sicht des Außenbeauftragten der Europäischen Union, Josep Borrell, „massiven Betrug“ seitens des Regimes gab. „Mit Hilfe der diktatorischen Regime Russland und Iran löscht Langzeitdiktator Lukaschenko die kritische und unabhängige Zivilgesellschaft in Belarus aus“, befürchtet die IGFM.
Von der inhaftierten Oppositionellen Maria Kolesnikowa gebe es seit sechs Monaten kein Lebenszeichen, betonte die IGFM. Die Menschenrechtsorganisation weist zudem auf die Oppositionellen Sergej Tichanowski und Viktor Babariko hin, die seit Wochen „verschwunden“ seien.
Seit den „gefälschten Präsidentschaftswahlen“ in Belarus vor drei Jahren habe die Unterdrückung der Demokratiebewegung unvorstellbare Ausmaße genommen, so die IGFM. Mehr als 10.000 Personen seien verhaftet, gefoltert oder zum Teil ohne Verfahren oder offizielle Anklage in überfüllten Gefängniszellen inhaftiert worden.
Source: faz.net
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