
Borodjanka, idyllische ukrainische Kleinstadt nordwestlich von Kiew, im Leben DAVOR
Ein halbes Jahr danach,
unfassbar,
in Borodjanka gerät das Herz wieder in Schockstarre,
es gibt nur ein Mittel dagegen
– Anpacken

Borodjanka nach den russischen Bombardierungen gleich zu Kriegsbeginn am 24.02.2022
Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Kiewer Umgebung am 31. März 2022 waren die Bilder der russischen Kriegsverbrechen in Butscha die ersten, die weltweit Entsetzen ausgelöst hatten.
Kurz darauf war auch der ukrainische Zugang in die nahegelegene Kleinstadt Borodjanka wieder möglich.

Borodjanka nach den russischen Bombardierungen
Der ukrainische Präsident Volodimir Selenskij sagte damals, die dort begangenen Gräueltaten seien noch viel schlimmer als die in Butscha und der litauische Präsident Gitanas Nauseda sagte nach seinem Besuch vor Ort am 13.April 2022: „Die Bilder sind apokalytisch“.

Die Küche wurde ins Kriegsmuseum nach Kiew transferiert
Unmittelbar seit Kriegsbeginn hat sich unser IGFM Team, das zum Großteil aus jungen Juristen bestand, der humanitären Hilfe zugewendet.
Mit der humanitären Hilfe gab es für sie eine Möglichkeit aus der Schockstarre herauszukommen, nicht zu verzweifeln, nicht durchzudrehen.
Tag für Tag ermöglicht ihnen nun diese Aktivität das Weiterleben. Und so ist nun ein ganzen halbes Jahr vergangen. Ein neuer Lebensrhythmus.
Doch der Besuch von Orten wie Borodjanka und Butscha lässt das Herz wieder stocken. Lässt das Trauma wieder eindringen in jede Zelle des Körpers und versetzt diese wieder in Schockstarre, denn anders lässt es sich nicht ertragen.
Das Einzige was hilft ist anzupacken und zu helfen, weiterzumachen … und so sind wir froh, dass wir in Borodjanka und in Hawryliwka (einem Dorf 20 km nördlich von Butscha) helfen konnten.

IGFM Humanitäre Hilfe für 350 Bewohner einer sozialen Einrichtung in Borodjanka, 23.7.2022
In Hawryliwka, einem Dorf 20 km nördlich von Butscha konnten wir in der Schule einen Wasserfilter installieren, der 486 Schulkindern und 58 LehrerInnen zugute kommt. Die Schule wurde von den russischen Bombardierungen schwer beschädigt. Durch die Bemühungen internationaler Organisationen bereitet sich die Hawryliwskaja-Schule auf das neue Schuljahr vor. Das IGFM Team in der Ukraine reagierte auf die Bitte des Schulleiters, bei der Lösung des Trinkwasserproblems für die Schüler zu helfen.

Hawryliwka Kirche, 2017

Wasserfilter für die Schule in Hawryliwka, 20.08.2022
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