Als Zeichen der Solidarität mit den vielen ukrainischen Flüchtlingen in Litauen hat die litauische Sektion eine große Weihnachtsaktion in der Umgebung Ignalina und Vilnius ins Leben gerufen. 100 besonders bedürftige ukrainische und litauische Familien erhielten Weihnachtspakete mit Lebensmitteln, persönlichen Geschenken und Spielsachen im Wert von 50 Euro.

Dieses Weihnachten bleibt in Litauen der Schrecken auf der anderen Seite der Grenze, in der Ukraine, stets präsent. 71 000 Menschen sind aus der Ukraine hierher geflüchtet. Während der Krieg in ihrer Heimat weiter wütet, versuchen viele immer noch zu begreifen, dass sie in ihrem eigenen Land nicht mehr sicher sind. Der Aufbau eines eigenen Lebens und Alltags in der Flucht wird auch durch finanzielle Not erschwert. Die Solidarität mit den Geflüchteten ist groß insbesondere unter Familien, die selbst aus sehr armen Verhältnissen stammen.

 

 

 

 

 

 

„Der brutalste Krieg ganz in der Nähe von uns dauert schon so lange an, auch viele Litauer sind im Stress- unsere Nachbarn sind Belarus und Kaliningrad, die Spannung wächst jeden Tag auch zwischen der Bevölkerung“ berichtet die litauische Sektionsvorsitzende Jurgita Samoskiene.

 

Unter diesen schwierigen Umständen brachten die ISHR-Weihnachtspakete den Notleidenden einen Moment der Erleichterung und zeigten auch den armen litauischen Familien, die Flüchtlingen helfen, dass ihre guten Taten nicht vergessen werden.

Das große Team von ehrenamtlichen fleißigen HelferInnen und Helfern der IGFM Litauen, das schon viele Jahre eng mit dem Team der Caritas Litauen zusammenarbeitet, hat die Geschenke vor Ort ausgesucht, eingekauft, liebevoll verpackt und zum Teil unter widrigsten Umständen zu den Familien selbst an die entlegensten Orte gebracht:

„Als großes Problem erwies sich der Transport der Pakete- viele Familien wohnen weit auseinander, meistens in den kleinen Städtchen und Dörfern …- Im Dezember war es bei uns eiskalt mit bis zu – 20 Grad und es schneite wie verrückt, viele Straßen waren nicht geräumt, die Helfer mussten ihre Autos schieben, Traktoren zu Hilfe holen oder blieben gar im Schnee stecken, bis die Rettung kam…“

„Es gab so viele bewegende und eindrucksvolle Momente bei all diesen Besuchen“, so Jurgita Samoskiene, „so eine einfache Bauernfamilie in der Region Ignalina mit drei Kindern, die selbst nicht viel haben, aber dennoch eine fünfköpfige Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine aufgenommen hatten. Oder eine betagte alte Dame, die gerade mal 200 Euro Rente bezieht, doch wohnte eine Ukrainerin mit 2 kleinen Kindern bei ihr. Alle diese Begegnungen mit den Leuten berühren und zeigen uns, wie stark und einig wir angesichts des Kriegs zusammenstehen müssen.“

Die ISHR Litauen wählte zusammen mit Sozialarbeitern, Sozialpädagogen und dem Bürgermeister Familien mit sehr geringen Einkommen, vielen Kindern und Familienmitgliedern mit Behinderungen aus, um ihnen zu Weihnachten eine Freude zu machen. Krönung der Aktion waren zwei gemeinsame Weihnachtsfeste mit Musik, Gebäck und Getränken am 29.12.2022 in Ignalina und in Vilnius bei der Caritas. Die Paketempfänger, Vertreter der ISHR Litauen und Caritas und Vertreter der lokalen Behörden und Presse feierten hier zusammen.

Vlnr.: Audrone Kairiene, Leiterin Caritas-Vilnius, Monika Navickiene, Ministerin für Arbeit und Soziales, Deimante Bukeikaite, Generalsekretärin Caritas Verband Litauen

 

Wie elementar und wichtig solche Momente in dieser schweren Zeit sind, zeigte auch die Teilnahme der litauischen Ministerin für Arbeit und Soziales Monika Navickiene sowie der litauischen Caritas Leiterinnen Audrone Kairiene und Deimante Bukeikaite.

Die IGFM dankt all den vielen fleißigen ehrenamtlichen Helfern, die durch diese Aktion mit so viel Herzblut den ukrainischen Kriegsflüchtlingen in Litauen ein Stück Geborgenheit geschenkt haben.