Falschmeldungen in Massenmedien. Ist es möglich, das Problem durch Verbote zu lösen?

Schon seit einigen Jahren hat das Thema der falschen (fake) oder wirklich lügenhaften Informationen nicht mehr die Seiten von Magazinen, Zeitungen, Nachrichtenseiten und Fernsehprogrammen verlassen.

Die gefälschten Nachrichten in den Massenmedien sind keine neue Erfindung. Aber erst in letzter Zeit hat die Massenhaftigkeit dieses Phänomens die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen.

Wir müssen feststellen, dass sich die Methoden der Informationenübermittlung an eine bestimmte Person innerhalb einer kürzesten Zeit erheblich geändert haben. Waren es früher Zeitungen oder das Fernsehen, so hat die Geschwindigkeit der Informationsverbreitung mit Milliarden von Menschen, die Mobiltelefone, einen rund um die Uhr verfügbaren Internetzugang und eine ständige Präsenz in sozialen Netzwerken haben, mehrfach zugenommen.

Heutzutage werden traditionelle Massenmedien durch Websites, Blogs und soziale Netzwerke ergänzt, die mit ihnen nicht nur konkurrieren, sondern sie auch häufig in den Hintergrund wegdrängen. Mit diesen neuen Informationsquellen können Millionen von Menschen Informationsmaterialien mit einem Mausklick ohne Filter und Nachprüfung austauschen.

Wodurch ist die Ausbreitung dieses Phänomens gefährlich und wie kann man mit ihm kämpfen – sind Fragen, die beantwortet werden müssen.

Es ist offensichtlich, dass die Zahl der gefälschten Nachrichten während des Wahlkampfs besonders deutlich zunimmt. Politiker machen entweder Versprechen, die ihre Fähigkeit zu erfüllen übersteigen, oder nutzen Falschmeldungen, um ihre Konkurrenten zu diskreditieren und zu verunglimpfen.

Ein Beispiel fällt mir sofort ein, als die Premierministerin der Republik Moldau, Maia Sandu, zu einer amtlichen Maßnahme in die autonome territoriale Einheit Gagausien im Süden der Republik Moldau kam und nach ihrer Rede Informationen in die Massenmedien geworfen wurden, dass sie auf dem Hintergrund der russischen Fahne sprach.

 

 

 

Die Absicht dieser Veröffentlichung war es, das Image zu verunglimpfen und neue Debatte in der Gesellschaft auszulösen. Indem sie dieses gefälschte Foto verbreiteten und die Premierministerin kritisierten, umgarnten sie viele Leute mit guten Absichten, die ihre Verwirrung und Unzufriedenheit über die Geste der Premierministerin zum Ausdruck brachten.

Darüber hinaus kann man an einen weiteren Fall mit der gleichen Maia Sandu erinnern, als ihr während des Wahlkampfs für die Präsidentschaft vorgeworfen wurde, sie habe bei ihrem Treffen mit Bundeskanzlerin A. Merkel versprochen, 30.000 Flüchtlinge in der Republik Moldau aufzunehmen.

 

„Die Geschichte über die Syrer“ wurde nicht zufällig als Vogelscheuche für die Wählerschaft von Maia Sandu ausgewählt. Diejenigen, die diese Fälschung schufen, appellierten an die Angst der moldauischen Bürger vor einer möglichen Einwanderungswelle (angeheizt unter anderem durch Informationen über den mutmaßlichen Schaden, den die Migranten in europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland, angerichtet haben, die von in der Republik Moldau weitergeleiteten russischen Fernsehsendern verbreitet wird).

Es ist offensichtlich, dass die Auswirkung dieser Art der Fälschungen (fakes) nicht zu bewerten ist. Aber sie schädigen definitiv den Ruf des Politikers, sie beeinflussen definitiv die Wahl, die die Wähler treffen wollen.

Wir können aber auch solche Phänomene nicht ignorieren.

Darüber hinaus können wir die gefälschten Nachrichten erwähnen, die sowohl für einen einzelnen Bürger als auch für ein ganzes Land finanzielle Probleme verursachen können. So wurde zum Beispiel erst vor kurzem auf einem Nachrichtenportal der Republik Moldau die Information veröffentlicht, dass der Steuerdienst des Landes alle Überweisungen aus dem Ausland an Einzelpersonen in der Republik Moldau überwachte.

 

Es ist bekannt, dass in der Republik Moldau der Betrag der Überweisungen aus dem Ausland an den natürlichen Personen, die über Bankensysteme sowie Sofortüberweisungssysteme (Western Union, RIA, Zolotaya Korona, Unistream usw.) eingehen, jährlich mindestens 1 Milliarde USD beträgt.

Es ist offensichtlich, dass solche ungeprüften Informationen für eine große Anzahl der Menschen finanzielle Probleme verursachen kann, da in der Republik Moldau ein sehr großer Prozentsatz der Bevölkerung praktisch aufgrund des Geldüberweisungen von arbeitenden Verwandten ins Ausland überlebt.

Das Staatliche Steueramt weist diese Informationen zurück und stellt klar, dass Geldüberweisungen aus dem Ausland mit einigen geringfügigen Ausnahmen nicht besteuert werden.

Heutzutage haben wir einerseits den leichten Zugang zu einer Vielzahl von Informationen, und andererseits haben wir praktisch mächtige Waffen zur schnellen Manipulation der großen Menschenmassen erhalten.

Die Frage der Beschränkung der Verbreitung der gefälschten Informationen ist sehr heikel. Wenn wir sagen, dass wir jemandem vertrauen, dem Richter zum Beispiel, den Grad der Zuverlässigkeit der Informationen zu bestimmen, dann können wir unweigerlich auf eine Verletzung eines der Grundrechte auf freie Entgegennahme und Verbreitung der Informationen stoßen.

Heute stellt jeder Benutzer des sozialen Netzwerks sowohl eine Quelle als auch einen Verteiler der Informationen vor.

Gleichzeitig wird bei solchen Regulierungsversuchen meist nicht berücksichtigt, dass wenn früher Massenmedien einen starken Einfluss auf gesellschaftliche Ereignisse hatten, geht das heutzutage viel einfacher und eleganter vor. Jeder Internetnutzer ist ein Glied in der Informationskette, über die Nachrichten verbreitet werden. Er kann ein gefälschtes Content erstellen und es öffentlich verbreiten. Der Prozess der Informationsübermittlung erfolgt daher sehr schnell ohne Beteiligung der Massenmedien.

Der Strom der widersprüchlichen und falschen Nachrichten wird daher nur zunehmen, weil die Internetnutzer das verbreiten werden, was sie für interessant und richtig halten.

Es sollte beachtet werden, dass es notwendig ist, dieses Problem sehr sorgfältig zu regeln, und dass es fast unmöglich ist, es mit Hilfe von Verboten zu kämpfen.

Offensichtlich haben die Kontroll- und Überwachungsbehörden keine Kenntnis der absoluten Wahrheit, und es besteht die reale Gefahr, dass wir, indem wir diesen Behörden vertrauen, die Verbreitung der Informationen zu kontrollieren, eine weitere Diktatur erreichen können.

Wir können nur darüber sprechen, einerseits die Möglichkeit der Verbreitung der gefälschten Informationen einzuschränken und andererseits Anstrengungen zu unternehmen, um so viel Wissen wie möglich über das Erkennen dieser Informationen zu verbreiten.

Ohne Durchführung einer organisierten internationalen breiten Diskussion ist das Problem der Verbreitung der Falschmeldungen auf lokaler Ebene offensichtlich kaum zu lösen.

 

 

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