Unvergessliches Treffen in Bonn

Eine ganze Woche ist vergangen seit eines der interessantesten Ereignisse im Frühjahr 2017 stattfand.

Die Jahreshauptversammlung der deutschen IGFM-Sektion zum Thema „Konflikte in der islamischen Welt und ihre Auswirkungen auf die Menschenrechte“ ist zu Ende.

Zwei Tage sind wie im Flug vergangen. Natürlich würde ich am liebsten alle Inhalte abdecken und über alles schreiben, aber ich fürchte, dass es nur für eine bestimmte Lesergruppe interessant wäre. Deshalb beschreibe ich nachfolgend nur in aller Kürze die wichtigsten Ereignisse.

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Die Versammlung fand im berühmten Gustav-Stresemann-Institut, das nach dem Friedensnobelpreisträger und Reichskanzler der Weimarer Republik, Gustav Stresemann, benannt wurde, statt.

Nach der Ankunft in Frankfurt, ist unsere kleine Gruppe, die aus Menschenrechtsaktivisten aller Länder der Östlichen Partnerschaft und Russland besteht und sich an einem Projekt beteiligt, um journalistische Fähigkeiten zu fördern, direkt zur Eröffnungsveranstaltung der Konferenz gegangen.

Es war interessant zu erfahren, vor allem auch aus erster Hand, wie die Redner über die Situation denken, die nicht nur Einfluss auf die Innen-, und Außenpolitik Deutschlands hat, sondern auf die gesamte Europäische Union.
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Ich spreche in erster Linie über Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag und Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, über Herrn Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des Europäischen Parlaments und stellvertretender Landesvorsitzender der NRW – FDP (Freien Demokratischen Partei) und Herrn Michael Gahler, Vorsitzender der CDU / CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.

Ihren Reden folgten alle Versammelten aufmerksam. Es war spürbar, wie hoch das Interesse der Zuhörer bei der folgenden Diskussion war. Ich möchte auch die emotionale und anregende Rede von Frau Klöckner betonen, die es in ihrer Rede schaffte, nicht nur ernsthafte Thematiken einzubeziehen sondern auch amüsante Bemerkungen einzubauen.

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Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff war ebenso ausdrucksstark. Er betonte, dass das Europäische Parlament seine Informationen aus vielen verschiedenen Quellen bezieht, bevor es eine Entscheidung fällt.

Und schon seit Langem denke ich, dass vielleicht unsere Website Humanrights-online.org einer dieser Quellen sein könnte. Schließlich haben wir es in der Tat geschafft, eine einzigartige Plattform zu kreieren, die die aktuelle Menschenrechtslage in mehreren Ländern der Östlichen Partnerschaft wiedergibt.

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Der Pressesprecher der IGFM, Martin Lessenthin moderierte gekonnt sowohl diese Konferenz als auch die Pressekonferenz, die ich am darauffolgenden Tag besuchte.

Ich erinnere mich an die spannenden Fragen der Jesiden-Vertreter, eine kurdisch-ethnische Gruppe, die während Saddam Hussein’s Zeiten unterdrückt wurden und im heutigen Irak verfolgt werden.

Ebenfalls wurden interessante Fragen von Vertretern Albaniens und Pakistans gestellt.

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Als Dolmetscher fungierte Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, der Internationale Präsident der IGFM. Obwohl er ein wenig informell in die Diskussion eintauchte, hat er ein Lächeln bei den Teilnehmern hervorgerufen. Aber es scheint mir, dass Konferenzen auf diesem Niveau Hilfswerkzeuge verwenden sollten, um Übersetzungen an allen Ecken für die Teilnehmer zu gewährleisten. Denn nicht alle versammelten Menschenrechtler, die aus verschieden Ländern zusammenkommen, verstehen gut Englisch oder vor allem Deutsch.

Der zweite Tag war inhaltlich noch mehr gefüllt.

Zusätzlich zu unserem internen Projekttreffen, bei dem wir die erzielten Ergebnisse evaluierten und diskutierten inwiefern wir unsere Website ausbauen können, möchte ich noch zwei Treffen erwähnen, die meiner Meinung nach sehr wichtig waren.

Erstens, die Begegnung mit dem türkischen Journalisten Can Dündar.

Und zweitens, unser Meeting bestehend aus uns Menschenrechtlern Osteuropas und dem Internationalen Präsidenten der IGFM, Professor Dr. Thomas Schirrmacher, dem Schatzmeister des Internationalen Rates, Karl Hafen und dem Generalsekretär, Dr. Marat Zakhidov.

Alles lief bestens.

Um ehrlich zu sein, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, wer dieser Can Dündar war.

Ja, eine Pressekonferenz mit ihm stand auf der Tagesordnung. Aber erst, nachdem ich den ersten Artikel aus Wikipedia über ihn las, wurde mir klar, welchen Mut dieser Mann hat.

Und die Tatsache, dass wir alle die Chance hatten, ihn zu treffen und mit ihm zu sprechen, halte ich für ein großes Ereignis in meinem Leben.

Bei der Pressekonferenz mit Can Dündar nahmen auch Martin Lessenthin, Michael Gahler und Christian Mihr, Geschäftsführer der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ teil.

 

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Ich fragte Herrn Dündar, ob die Gefahr besteht, dass die Situation in der Türkei Einfluss auf das Syrische Szenario nimmt. Herrn Gahler fragte ich, ob im Falle einer verschlimmerten Situation in der Türkei, die Europäische Union und insbesondere Deutschland bereit dazu wären, mehrere Millionen Flüchtlinge aus diesem Land zu empfangen.

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Dr. Carmen Krusch-Grün spricht mit Christian Mihr, Geschäftsführer der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ in Deutschland

Und natürlich waren wir alle glücklich, dass Herr Dündar Zeit für unsere kleine Gruppe gefunden hat.

Er sagte, dass er eine Gruppe von Journalisten organisiert hat, die Artikel und Informationen von den Reportern veröffentlichen werden, die nicht in ihrem eigenen Namen Informationen veröffentlichen können, da sie hierfür in ihren Heimatländern verfolgt werden könnten.

Unsere Projektleiterin Dr. Carmen Krusch-Grün bemerkte, dass unsere Homepage und insbesondere die geplante internationale Version der Webseite, auch für solche Zwecke verwendet werden kann. Demnach wäre eine weitere Zusammenarbeit mit Can Dündar und seinen Kollegen sehr lohnenswert.

Und unsere letzte abschließende Sitzung, die ich erwähnen möchte, betraf uns Menschenrechtler aus Osteuropa und den Internationalen Präsidenten der IGFM, Professor Dr. Thomas Schirrmacher, dem Schatzmeister des Internationalen Rates Karl Hafen und dem Generalsekretär der IGFM, Marat Zakhidov.

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Carmen Krusch-Grün erzählte von unserem gemeinsamen Projekt und den Aussichten über dessen Entwicklung. Sie gab anschließend das Wort an die Vertreter der teilnehmenden IGFM-Sektionen, sodass jeder über die Situation in seinem jeweiligen Land berichten konnte.

Ein aufrichtiges Interesse war bei Prof. Schirrmacher als auch und bei Herrn Hafen spürbar. Insbesondere stellte Karl Hafen nach jeder Präsentation zusätzlich Fragen, wobei wir merkten, dass er mit den Geschehnissen im osteuropäischen Raum vertraut ist.

Herr Thomas Schirrmacher erklärte, dass die Situation in den Ländern, die wir vertreten weit davon entfernt sei, wie wir es alle nach 25 Jahren erwartet haben, nachdem die Sowjetunion zusammenbrach. Dennoch äußerte sich Herr Schirrmacher zuversichtlich, dass wir durch unsere gemeinsamen Erfahrungen und der Zusammenarbeit zwischen den Ländern dazu in der Lage sind, weiterhin aktiv zum Menschenrechtsschutz beizutragen.

Auch der Generalsekretär der IGFM, Dr. Zakhidov betonte, wie wichtig Informationen auf unserer Website über die Probleme der interreligiösen Beziehungen sind, da die Schnittstelle zwischen der islamischen und der christlichen Welt besonders akut sei.

Im Allgemeinen war es sehr informativ, nützlich und unvergesslich. Ich denke, dass wir alle noch lange daran denken werden.

Am Ende würde ich gerne diejenigen erwähnen, die dieses Erlebnis erst möglich gemacht haben.

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Ich möchte unsere unermüdliche Projektleiterin Carmen Krusch-Grün hervorheben. Es scheint mir, dass sie genug Energie für ein weiteres Dutzend solcher Projekte hat.

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Zusätzlich möchte ich die sympathische Maya Robinson und die charmante Kristina Strachova erwähnen. Ihre Unterstützung bei dieser Reise war für uns alle sehr wichtig. Darüber hinaus bin ich ihnen sehr dankbar für ihre Gesellschaft im Zentrum von Bonn als wir das Beethovenhaus besuchten.

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Nicht zu vergessen ist unser Dolmetscher, unser hoch geschätzter Dimitri Rahr. Wenn die technischen Voraussetzungen für eine Simultanübersetzung seitens der Organisatoren insbesondere bei Konferenzen gegeben wären, wäre die Arbeit für Herrn Rahr viel effektiver gewesen.

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Nun fahren wir alle mit unseren Projekten in den jeweiligen Sektionen fort, bis wir uns bei der nächsten Begegnung in Kiew wieder sehen.