UN hilft, ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern zu schützen

 

Neunzig Prozent der Flüchtlinge aus der Ukraine – Millionen von Menschen – sind Frauen und Kinder, darunter auch unbegleitete Minderjährige. Die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Gillian Triggs, warnt davor, dass diese Gruppe von Binnenvertriebenen als erste ins Visier von Menschenhändlern und anderen Missbrauchstätern gerät.

Das Flüchtlingshilfswerk, so Triggs, tut alles in seiner Macht Stehende, um die Ukrainer zu warnen, die vor dem Krieg fliehen mussten. „Bislang gibt es glücklicherweise nur wenige solcher Fälle, aber wir raten dringend dazu, nicht nachzulassen“, sagte die UNHCR-Sprecherin.  Sie sagte, dass Kriminelle versuchen könnten, die prekäre Situation von Menschen, die über Nacht ohne Lebensunterhalt dastehen, auszunutzen und sie in eine Falle zu locken, indem sie ihnen einen kostenlosen Transport, ein Dach über dem Kopf, einen Job oder eine andere Art von Unterstützung versprechen.

Wir haben gesehen, mit welcher Großzügigkeit und Solidarität die Menschen in den Nachbarländern die Ukrainer aufnehmen. Wir sollten auch daran denken, dass die Menschen vor Missbrauchern geschützt werden müssen.

Menschenhandel kann viele Formen annehmen: sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit, Betteln, Beteiligung an kriminellen Aktivitäten oder jede andere Form der Unfreiheit. Die beste Waffe ist die Aufklärung: Die Flüchtlinge müssen wissen, dass sie bedroht werden können. Die Regierungen sind dafür verantwortlich, dass die ankommenden Menschen registriert und identifiziert werden und dass ihnen Schutz gewährt wird. Das UNHCR und seine Partner unterstützen die Behörden in diesem schwierigen Prozess – es handelt sich um einen noch nie dagewesenen Massenzustrom.

„Wir haben die Großzügigkeit und Solidarität erlebt, mit der die Menschen in den Nachbarländern die Ukrainer aufnehmen. Wir sind ermutigt durch diese Taten der Freundlichkeit, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Menschen vor Missbrauch geschützt werden müssen“, betonte der UNHCR-Vertreter.

Wir haben bereits über die von UNICEF an der Grenze eingerichteten Blue Spots geschrieben – Zentren, in denen sich Flüchtlinge mit Kindern ausruhen, essen und beraten lassen können. Auch in der Ukraine klären UN-Organisationen die Bevölkerung auf und verteilen Broschüren und andere Informationsmaterialien, die Warnungen und Ratschläge enthalten, wie man vermeiden kann, in das raffinierte Netz der Kriminellen zu geraten. Vertreter lokaler Behörden, Nichtregierungsorganisationen und der Presse werden ebenfalls in die Sensibilisierungsbemühungen einbezogen.